Archiv: Ausstellung im Rahmen von NEXTCOMIC 2019

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Ramize Erer (geb. 1963 in Kırklareli, Türkei) ist Karikaturistin, Malerin, Autorin und Feministin. In Ihren Arbeiten bricht sie gesellschaftliche Tabus und greift traditionelle Geschlechterrollen an, inbesonders mit den Frauenfiguren ihrer Cartoons. 2017 wurde sie mit dem Creative Courage Award ausgezeichnet, 2018 erhielt sie mit dem SOKOL Preis des Landes Niederösterreich einen Stipendienaufenthalt bei AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich, den sie im Februar und März 2019 in Krems absolviert. In Kooperation mit dem Karikaturmuseum Krems wird ihr beim NEXTCOMIC Festival in Linz eine Austellung  gewidmet sein.

Ramize Erer studierte Malerei an der Istanbuler Mimar-Sinan-Universität der schönen Künste, bereits mit sechzehn Jahren begann sie als Cartoonistin bei der Wochenzeitschrift „GırGır“. In den 1990er Jahren war sie Mitbegründerin des Satiremagazins „Hıbır". Nachdem die Zusammenarbeit mit der Tageszeitung „Cumhuriyet“ nach sechs Monaten beendet wurde, da ihre Cartoons als zu unanständig erachtet wurden, veröffentlichte sie 13 Jahre lang täglich in der Zeitung „Radikal“, wo sie die Figur „Kötü Kız" (das böse Mädchen) erfand.

Weitere Veröffentlichungen folgten in der feministischen Zeitschrift „Pazartesi“ und dem kurzlebigen „Karşı“ (wörtl. Opposition), wo ihre Karikaturen sich vor allem mit den Gezi-Park-Protesten beschäftigten. In Zusammenarbeit mit der wöchentlichen Satirezeitschrift „Leman“ war sie eine Miterfinderin des ausschließlich von Frauen gezeichneten Satiremagazins „Bayan Yani“.

Nach Erers Umzug nach Paris 2008 nahm sie an zahlreichen Ausstellungen im Rahmen der Initiative „Cartooning for Peace" teil und veröffentlichte in „Charlie Hebdo". Bisher wurden mehr als 10.000 ihrer Karikaturen und Geschichten publiziert, in deutscher Übersetzung erschien „Chica dü lüks". Ramize Erer lebt in Paris und Istanbul.

Nextcomic zeigt eine Auswahl Ihrer kritischen Cartoons und Comics mit dem Comic Character Kötü Kiz (Bad Girl). Erer thematisiert dabei auf direkte und schonungslose Weise Mißbrauch und Gewalt gegenüber Mädchen und jungen Frauen im Umfeld der eigenen Familie. Die eindrucksvollen Portraits aus der gezeichneten und gemalten Novelle Dikra erzählen von Erers Familie, an Erlebnisse und Eindrücke vergangener Sommermonate in ihrer Kindheit in Paris und Istanbul.

 

Bildcredit: Ramize Erer © Brodbeck & de Barbua

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