Archiv: Ausstellung Helen Grogan

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Im Rahmen ihres Aufenthaltes bei AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich im Herbst 2018 entwickelte sich zwischen der australischen Künstlerin Helen Grogan (geb. 1979) und der Galerie Stadtpark Krems ein intensiver Austausch über die Themen Wahrnehmung, Raum/Skulptur und Wirklichkeit, genauer gesagt über die kinästhetische und performative Dimension räumlicher Wahrnehmung, welche nun im Dezember in eine Einzelausstellung von Grogan mit zwei rauminstallativen Arbeiten mündet.

Helen Grogans ästhetische Praxis lässt sich formal und medial als Feld von Wechselwirkungen und Interferenzen skulpturaler, fotografischer und filmischer Mittel beschreiben. Der Prozess der Beobachtung wird dabei selbst zum Material gemacht. Ihre Arbeiten setzen sich unmittelbar und situativ mit den Gegebenheiten des Ausstellungsortes auseinander. Grogan befragt den jeweiligen Ort in physischer, ontologischer, aber ebenso sozioästhetischer, letztlich auch politischer Hinsicht. Jenseits rein formaler und phänomenologischer Bedingungen bezieht Grogan dabei subtil kritisch die institutionellen Bedingungen des Ausstellungsformates in ihre ästhetische Befragung mit ein.

Grogan versteht den Ausstellungsort als grundlegend performativ. Der Prozess der Wahrnehmung durch den Betrachter erweist sich nicht als bloße Perzeption, stattdessen bringt die Wahrnehmung im Sinne einer Wahrnehmungshandlung den Raum erst mit hervor. Die Künstlerin arbeitet oftmals gezielt mit Momenten der räumlichen Verschiebung, des Umschichtens und Rekonfigurierens, um die zeitlich-prozessuale Dimension des Räumlichen hervorzuheben, aber auch, um vermeintliche Gewissheit über räumliche Gegebenheiten infragezustellen. Ihre Arbeiten zielen auf eine Art körpereigene Aufmerksamkeit, auf ein Gewahrwerden des produktiven Potentials im Prozess der Wahrnehmung und auf die Wahrnehmung einer sich unablässig, wenn auch oftmals unmerklich verändernden Gegenwart und Wirklichkeit.

David Komary, Leiter Galerie Stadtpark

 

Veranstaltungsbild Credit
Helen Grogan, POEM (with insistence on plurality), 2015-2018 (Installation detail from Gertrude Glasshouse iteration, 2015) © Helen Grogan

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